Seelische Begleitung oder Spiritual Care
“Spiritual Care ist die gemeinsame Sorge aller um die Teilnahme und Teilhabe des schwerstkranken Menschen an einem als sinnvoll erfahrenen Leben im umfassenden Sinn.”
(Traugott Roser)
Die Sorge um die Seele hat bedingungslos den gleich hohen Wert wie die Sorge um Körper und Geist des Menschen. In diesem Sinn arbeitet das ganze Hospiz-Team fürsorglich und seelsorglich für die Gäste, die ihre letzte Lebensphase bei uns verbringen.
Unser Haus steht Menschen aller Konfessionen und Weltanschauungen offen. In dieser überkonfessionellen Haltung ist das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, dass der Sterbende mit all’ seinen Bedürfnissen gesehen wird und damit immer im Mittelpunkt der Begleitung steht.
Dass er Menschen an seiner Seite hat, die ihm in aufrichtiger Anteilnahme genau zuhören - Menschen, die helfen und unterstützen, diesen oft schweren Weg zu gehen. Die als Wegbegleiter mit auf Sinnsuche gehen und damit helfen, Antworten auf die Frage zu finden, was diesen Menschen durch sein Leben getragen hat und immer noch trägt.
Die Antworten haben viel mit der Lebensgeschichte des Einzelnen zu tun - mit der Bezogenheit auf persönliche Lebensgeschehnisse, Erlebnisse und Personen, oft auch auf die Natur, die Schöpfung. Viele Menschen trägt ihre Bezogenheit auf Gott und damit ihre Verbundenheit im All-Einen, in das sie ihrem Glauben und ihrer Hoffnung zufolge zurückkehren werden.
Aber welch innere Einstellung und welch innerer Geist auch immer die persönliche Sinngebung des Lebens trägt, so kommt es selbst mit der festen Hoffnung auf ein gutes ‘Danach’ auf dem Weg dorthin zu traurigen und leidvollen Situationen und Nöten.
Durch den bevorstehenden Tod werden alle Beziehungen zu den Liebsten getrennt. Aber auch bis dahin gilt es schon viele Schritte des Abschieds zu gehen.
Abschied vom eigenen Lebensentwurf, von Zukunftsplänen, vom Beruf, bzw. den Aufgaben des Lebens, Abschied vom Zuhause mit allen liebgewonnenen Gewohnheiten.
Letztlich muss jeder Mensch sogar Abschied von seinen Kompetenzen und damit von sich selbst nehmen, von seiner Selbstkontrolle und Eigenständigkeit, da er, bedingt durch die schwächende Krankheit, mehr und mehr auf fremde Hilfe angewiesen ist.
In all’ dem braucht es die bewusste, liebende Fürsorge des ganzen Teams, damit jeder Gast in seiner Einzigartigkeit mit größtem Respekt vor seinem Selbst und vor seinem gestalteten Leben verständnisvoll begleitet wird.
Die Hospizseelsorge wird in unserem Haus wesentlich von Anke Goldberg gestaltet. Sie begleitet unsere Gäste, falls erwünscht, nah und einfühlsam auf ihrem ganz individuellen Weg. Oft lassen sich erst im Gespräch Bedürfnisse aufspüren - Fragen stellen und Antworten suchen. Im Miteinander gelingt es meist besser, eine Sprache - und möglicherweise auch ein Gebet zu finden. So ergibt sich häufig ein Zugang zu dem, was den Menschen tief bewegt.